Ärzte wollen aktuelle GOÄ behalten – fordern aber Inflationsausgleich

Foto: fovito/fotolia.com
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Auf dem morgen in Hamburg beginnenden Deutschen Ärztetag wird wieder über die Zukunft der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) diskutiert. Dabei ist sich ein gehöriger Teil der Ärzte bereits darüber einig, wie es weitergehen soll: die aktuelle GOÄ in ihrer Konzeption erhalten und einen Inflationsausgleich herstellen. Das haben mehr als 10.000 Ärzte mit ihrer Unterschrift deutlich gemacht.

Für die Freie Ärzteschaft (FÄ) ist ihre bundesweite Meinungsumfrage ein großer Erfolg. FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich sagte am Montag in Hamburg: „So viele Kolleginnen und Kollegen unterstützen unsere Forderungen. Das ist ein starker Ausdruck des Willens der Ärztebasis und wir erwarten, dass dieser sich in den Beschlüssen des Ärztetages wiederfindet.“

Das fordert die Freie Ärzteschaft:

  • Erhalt der bestehenden Bundesärzteordnung und des Paragrafenteils der bisherigen GOÄ
  • Keine „Gemeinsame Kommission“ (GeKo) und keine Budgetierung in der GOÄ
  • Aktualisierung von bisherigen Analogziffern durch den Zentralen Konsultationsausschuss bei der Bundesärztekammer unter Einbeziehung der Berufsverbände
  • Allgemeine Punktwerterhöhung in der GOÄ mit Inflationsausgleich für 20 Jahre
  • Beendigung der Mitarbeit von Vorständen bei Bundesärztekammer (BÄK) und Landesärztekammern im Ärztebeirat der Allianz PKV

„Das Ergebnis der bisherigen Verhandlung einer GOÄneu“, erläutert der FÄ-Chef, „ist desaströs für den freien Arztberuf: In der bisher vertretenen Konzeption driftet die GOÄ in Richtung EBM des KV-Systems. Die geplante Änderung der Bundesärzteordnung öffnet den privaten Versicherungskonzernen die Tür zum Hineinregieren tief in die Arzt-Patienten-Beziehung. Das ist unerträglich.“ Außerdem könnte die neue GOÄ als Vorlage für eine Bürgerversicherung dienen, wie BÄK-Präsident Montgomery Medienberichten zufolge verlauten ließ. „Das alles ist nicht im Interesse der Ärzte und nicht im Interesse einer guten, unabhängigen Patientenbehandlung. Das bringen viele Kollegen zum Ausdruck und schließen sich daher unseren Forderungen an. Die Ärzte erwarten eine GOÄ im Interesse der Ärzte und einer unabhängigen Medizin – dies durchzusetzen ist Aufgabe der Bundesärztekammer.“

 

Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.

Pressekontakt: presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
Tel.: 0201 68586090, E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de