Die Freie Ärzteschaft trauert um Dr. Axel Brunngraber

Der Vorstand der Freien Ärzteschaft teilt seine Bestürzung über den Tod ihres langjährigen Vorstandsmitglieds und stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Axel Brunngraber aus Hannover mit.

Dr. Axel Brunngraber war über viele Jahrzehnte als Internist im Zentrum von Hannover tätig. Er war ein besonderes Beispiel für menschliche Zugewandtheit bei hoher medizinischer Qualifikation und mit einem besonderen Vertrauensverhältnis zu den von ihm behandelten Menschen und seinen Mitarbeiterinnen. Gleichzeitig hat er sich seit 20 Jahren aktiv in die ärztliche Berufspolitik eingebracht. Seit Beginn der großen Ärzteproteste 2006 war er ein bundesweit bekannter Vertreter kritischer Ärztinnen und Ärzte, die die Gesundheitspolitik unter der Ägide von Ulla Schmidt und Karl Lauterbach bereits damals scharf analysierten und kritisierten.

Seit 2010 war er Vorstandsmitglied der Freien Ärzteschaft e.V. Er versuchte, in zahlreichen ärztlichen Gremien, auf den Deutschen Ärztetagen und in vielen Medien eine Entwicklung in Richtung einer durchrationalisierten, kommerzialisierten, seelenlosen Medizin ohne ärztliche Schweigepflicht und ohne persönlich verantwortliche freiberufliche Ärzte aufzuhalten und über die damit verbundenen Nachteile aufzuklären.

Seine Reden auf vielen Ärztetagen, in der KV und Kammer in Hannover und in der KBV-Vertreterversammlung in Berlin waren legendär. Sein geistreicher, kritischer Wortwitz und seine an Metaphern reiche Sprache haben mehr als einmal Funktionäre und Verbandsvertreter ins Schwitzen gebracht, aber auch Bewunderung und Gelächter hervorgerufen. Der Vorstand der Freien Ärzteschaft wird seine klugen, weitblickenden Beiträge, mit denen er immer wieder auf die Basics unseres Berufes und die Ziele einer humanen Medizin hingewiesen hat, vermissen. Wir trauern mit seiner Familie. Lieber Axel, wir werden Dich nicht vergessen – Deine Worte und Gedanken wirken weiter.

Für den Vorstand der Freien Ärzteschaft e.V.
Wieland Dietrich, Dr. Silke Lüder, Dr. Heinz-Jürgen Hübner, Dr. Frieder Haneberg