Ärztetag beschließt: Entwurf der GOÄneu ist in allen Teilen zu überarbeiten
Auf dem Deutschen Ärztetag in Hamburg haben die Delegierten am Mittwoch entschieden, dass der aktuelle Entwurf einer GOÄneu „in allen Teilen eine zügige, planvolle und systematische Überarbeitung erfordert“. „Das ist eine wesentliche Verbesserung der Beschlusslage im Vergleich zum Ergebnis des außerordentlichen Ärztetages im Januar“, sagte Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ).
„Dies trägt zum Erhalt der Freiberuflichkeit der Ärzte und der wohnortnahen Arztpraxen bei.“ Die Privatmedizin stärke letztlich die Qualität der Medizin für alle Patienten. Dietrich erläutert die Konsequenzen: „Die bisher von der Bundesärztekammer an das Bundesgesundheitsministerium weitergeleiteten Vorschläge zur Änderung der GOÄ-Systematik und der Bundesärzteordnung müssen jetzt neu verhandelt werden. Diesen Auftrag hat die Bundesärztekammer vom Deutschen Ärztetag bekommen.“ Weitere Beschlüsse unter FÄ-Mitwirkung fordern, dass die Ärzte einen eigenen Entwurf zur Novellierung der GOÄ erarbeiten und dass die GOÄ nicht zu einem Honorarsteuerungssystem umgeformt werden darf.
Zudem beschloss der Ärztetag auch auf Initiative der Freien Ärzteschaft, dass in einer GOÄneu „grundsätzlich und generell“ Steigerungsfaktoren zur Verfügung stehen müssen. „Die Delegierten“, so Dietrich, „waren sich mehrheitlich darüber einig, dass nur mit Erhalt individueller Steigerungsfaktoren die Patienten auch in Zukunft entsprechend medizinischer Bedürfnisse behandelt werden können.“
Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
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