Newsletter vom 16. Dezember 2022

Bericht vom Kongress Freier Ärzte 2022 in Berlin, Teil 2

Von Wieland Dietrich, Vorsitzender der FÄ

Eine neue GOÄ ist unrealistisch – und sie würde kaum Honorarsteigerungen bringen

In meiner Einleitung habe ich auf die skandalöse Stagnation der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) seit 1996 hingewiesen. Inzwischen liegen die Honorare nach der GOÄ oftmals unterhalb der Honorare der in diesem Jahr um rund 30% aufgewerteten Gebührenordnung der Tierärzte. Die Bundesärztekammer vertritt weiter das Konzept einer GOÄneu, deren Umsetzung in dieser Legislaturperiode unter Karl Lauterbach allerdings weiter ganz unrealistisch erscheint. Auch die privaten Krankenversicherungen haben entgegen den Bekundungen der BÄK naturgemäß kein Interesse an jedweden Honorarsteigerungen der Ärzte. Wie unter dieser Prämisse tatsächlich eine überfällige Honorarsteigerung durch die GOÄneu erzielt werden soll, ist nicht erkennbar!

Weiterlesen

Newsletter vom 14. Dezember 2022

Bericht vom Kongress Freier Ärzte 2022 in Berlin, Teil 1

Seit 2013 findet der Jahreskongress der Freien Ärzteschaft mittlerweile schon in Berlin im großen Saal der Katholischen Akademie, Hotel Aquino statt. Auch in diesem Jahr wieder unter der hervorragenden Moderation von Jan Scholz (änd) ein Highlight der kritischen Berufspolitik mit Referenten, die in vielerlei Hinsicht die Fehler der Gesundheits- und Digitalpolitik beleuchteten.

Weiterlesen

Pressemitteilung vom 7. Dezember 2022

Freie Ärzteschaft:
Lauterbachs „Revolution“
ist in vielerlei Hinsicht ohne Substanz

Hamburg/Essen – Seit Jahren ist klar: Das 2002 eingeführte Fallpauschalen-System für die Kliniken hat die Medizin verschlechtert. Nun holt Minister Lauterbach zur vermeintlich großen Reform aus, mit der alles besser werden soll.

„Wir fragen uns allerdings“, so Wieland Dietrich, Hautarzt und Vorsitzender der Freien Ärzteschaft heute in Essen, „wieso der Minister auf einem Augen blind ist, denn: Wieso vergisst er die ambulante Medizin in den Arztpraxen? Und auch sein Gesetzentwurf zur Klinikfinanzierung wirft mehr Fragen auf, als dass er Antworten gibt!“

Weiterlesen

ÄND-Bericht vom 4. Dezember 2022

FÄ-Kongress in Berlin (II)

„Die Ärzteschaft muss beim Thema GOÄ gemeinsam reagieren“

Kommt die neue GOÄ noch in dieser Legislaturperiode? Die auf dem „Kongress Freier Ärzte“ am Samstag in Berlin diskutierenden Haus- und Fachärzte waren sich weitestgehend sicher: Da kann sich keine Praxis echte Hoffnungen machen – darüber hinaus steckten insbesondere im Paragraphenteil des neuen Werks auch unzählige Fallen. Wichtiger sei es da eher, über gemeinsame Punktwertanhebungen rasch die derzeit dramatische Inflationsentwicklung abzufedern.

Weiterlesen

ÄND-Bericht vom 4. Dezember 2022


Debatte zur Digitalisierung auf FÄ-Kongress (I)

„Will man dafür die Schweigepflicht aufs Spiel setzen?“

Gesundheitsdaten für die Forschung, für die elektronische Patientenakte oder für mobile Gesundheitsanwendungen – im politischen Raum werden die Rufe nach einer umfassenderen Digitalisierung des Gesundheitswesens immer lauter. Die Kehrseite der Medaille wird dabei völlig verdrängt, warnten die Redner auf dem „Kongress Freier Ärzte“ am Samstag in Berlin: Zentral gespeicherte Daten würden sich nie vollständig vor unbefugten Zugriffen schützen lassen.

Weiterlesen

Pressemitteilung vom 9. November 2022

Freie Ärzteschaft zur geplanten Elektronischen Patientenakte (ePA):
„Ist die ärztliche Schweigepflicht für den Gesundheitsminister nur noch ein störendes Auslaufmodell?“

Hamburg/Essen – Diese Woche wurde in Berlin ein völliger Paradigmenwechsel in Bezug auf die zentrale Speicherung und Nutzung der sensiblen Krankheitsdaten nahezu der gesamten Bevölkerung beschlossen. Das Bundesgesundheitsministerium erteilt der Gematik den Auftrag, ein ePA-Konzept zu entwickeln, welches im scharfen Kontrast zur bisherigen Planung steht. War bisher geplant, die patientengeführte ePA auf freiwilliger Basis für die Bürger bereitzustellen, soll nun die Freiwilligkeit abgeschafft werden zugunsten einer völlig automatisierten Speicherung aller Arztbriefe. Die Patientendaten sollen zudem automatisch allen möglichen Medizinbereichsteilnehmern und auch einem Forschungsdatenzentrum zugänglich sein. Man soll sich nur noch durch eine dezidierte Ablehnung davor schützen können.

Weiterlesen

Pressemitteilung vom 21. Oktober 2022

Statt Schwächung der ambulanten Arztpraxen durch Lauterbachs Spargesetz: 300 Mio Euro – „Sofortgewinn“ für Krankenkassen durch Verzicht auf den Austausch von Praxis-Routern

Experten beweisen: ein Verzicht auf den Hardware-Tausch ist möglich

Essen/Hamburg (ots) – Gegen den Widerstand von Ärzteschaft und parlamentarischer Opposition hat Minister Lauterbach jetzt sein Spargesetz verabschieden lassen. In der Folge wird es deutliche Leistungseinschränkungen im Bereich der ambulanten Medizin geben. Statt die Arztpraxen in ihrer wirtschaftlichen Grundlage maximal zu schwächen hätte Lauterbach 400 Millionen Euro sinnvoll an anderer Stelle generieren können: „Lauterbach muss nun endlich den geplanten Austausch der Konnektoren in Arzt- und Psychotherapiepraxen, Apotheken und Kliniken stoppen!“, fordert Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ) und niedergelassene Allgemeinärztin in Hamburg. Nachdem unabhängige Computerexperten kürzlich zweifelsfrei bewiesen haben, dass auch ein Aktualisieren der Software möglich wäre, sei das Festhalten an den Austauschplänen sinnlose Geldvernichtung. „Die 300 bis 400 Millionen Euro, die das Austauschen der Geräte laut Schätzungen die Krankenkassen kosten wird, sollten für gute Medizin und eine bessere Versorgung von Patienten in den Arztpraxen ausgegeben werden – und nicht für zusätzlichen Elektroschrott!“ Weiterlesen

Pressemitteilung vom 22. August 2022

„Diese Gesundheitspolitik schadet Ihrer Gesundheit!“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, dass alles Geld, welches nach dem „Terminservice- und Versorgungsgesetz“ seit 2020 zur Verbesserung der Akutversorgung von Notfall- und Neupatienten in den Arztpraxen investiert worden ist, den Arztpraxen wieder entzogen werden soll. Dabei hatte Lauterbach selbst als Teil der großen Koalition diese Investition dem damaligen Gesundheitsminister Spahn vorgeschlagen. Die Praxisarbeitszeiten wurden seinerzeit per Gesetz um 25 Prozent heraufgesetzt, die zusätzlichen Arbeitsleistungen extra bezahlt , die Patienten bekamen schnellere Termine. Nun also eine Rolle rückwärts, die einer Zechprellerei ähnelt. Denn die zusätzlichen Leistungen der Arztpraxen durch zusätzliche Sprechstundenzeiten sollen weiter verpflichtend bleiben, werden aber einfach nicht mehr bezahlt. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 16. Juni 2022

Freie Ärzteschaft: Künftig zur „Behandlung“ in die Apotheke oder doch lieber zum Arzt?

Asthma, Bluthochdruck, Krebs oder Nierentransplantation – nach Meinung der Gesundheitspolitik können Patienten dafür künftig zur Beratung in die Apotheke gehen. Apotheker bzw. deren Angestellte „bearbeiten“ die Blutdruckeinstellung oder den Medikamentenplan, an dem auch Änderungen vorgenommen werden können. Das sieht eine Gesetzesänderung im Paragrafen 129 des fünften Sozialgesetzbuches vor, die noch aus der Spahn-Ära stammt. Demnach wird Tätigkeit von Hausärzten, Pulmologen, Kardiologen, Nephrologen, Onkologen und weiteren Fachärzten in die Apotheken verlagert. „Diese Substitution ist ein Paradigmenwechsel, dessen Sinnhaftigkeit man hinterfragen muss“, sagte Wieland Dietrich, Dermatologe aus Essen und Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ) am Donnerstag. „Denn die Kompetenz für diese neuen Beratungsleistungen fehlt eindeutig.“

Weiterlesen