Newsletter vom 26. April 2024

Newsletter April 2024
zum Deutschen Ärztetag in Mainz (07.-10.05.2024)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder der Freien Ärzteschaft und Interessierte,

am 7. Mai beginnt der diesjährige Deutsche Ärztetag in Mainz mit einem Grußwort von
Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach. Wie viele andere Verbände und eine große Zahl der praktisch tätigen Ärzteschaft sind auch wir als Freie Ärzteschaft (FÄ) der Meinung, dass dieser Gesundheitsminister den größtmöglichen Schaden für die Medizin in unserem Land anrichtet und mit seinen über 20 geplanten, in Arbeit befindlichen „Gesetzesinitiativen“ wahrscheinlich auch durchkommen wird. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 10. April 2024

Freie Ärzteschaft Nordrhein: Ärztlicher Zwangs-Notdienst gefährdet Patienten und demotiviert Ärztinnen und Ärzte

(Essen) An den Regelungen für den ärztlichen Notdienst in Nordrhein übt der Landesverband Nordrhein der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ) scharfe Kritik. Denn die derzeitige Notdienst-Umstrukturierung beinhalte deutlich erhöhte Kostenumlagen und die Einbeziehung weiterer fachärztlicher Gruppen mit nicht immer ausreichend vorhandener Notdienst-Expertise und damit verbundener Gefährdung der Versorgungsqualität und -sicherheit.
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Wahlaufruf Ärztekammer Nordrhein 2024

Landesverband Nordrhein der FÄ

Ihre Stimme für unsere Kandidaten

Zwischen dem 24. Mai und 28. Juni 2024 finden die Kammerwahlen/ Briefwahl zur Ärztekammer Nordrhein statt.

Sehen Sie sich die berufspolitischen Positionen der Freien Ärzteschaft in den Wahl-Aussagen an; für nähere Informationen: klicken Sie auf die jeweilige Zeile!


Besonders auf den Nägeln brennt uns aktuell:

Wir nehmen den Preisverfall für unsere ärztlichen Leistungen nicht länger hin.

Seit mehreren Jahrzehnten wird die Honorierung für unsere Arbeit kontinuierlich und inzwischen in ruinösem Ausmaß reduziert. Deshalb treten wie für eine grundlegende Änderung des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ein. Die Teilhabe der Versicherten am medizinischen Fortschritt und an einer leistungsfähigen Medizin für Alle ist derzeit nur in einem System der Kostenerstattung denkbar, das für wirklich Bedürftige sozial abgefedert sein muss.

Die seit 28 Jahren eingefrorenen Honorare der GOÄ müssen endlich angehoben und an das aktuelle Preisniveau angepasst werden. Die von Bundesärztekammer und PKV-Verband konsentierte neue GOÄ erfüllt die Voraussetzung in keinster Weise. Für die UV-GOÄ hat die KV, die hierfür zuständig ist, seit Jahren bewiesen, dass eine solche Anpassung möglich ist.

Wir lehnen die Zwangsverpflichtung zur Teilnahme am KV-Notdienst ab.

Unsere Forderung ist, dass die Teilnahme am Notdienst für alle Ärzte freiwillig ist, und dass alle Kosten des Notdienstes von den Krankenkassen bezahlt werden müssen.

Die bisherigen Regelungen führen dazu,

  • dass Ärztinnen und Ärzte zu einem allgemeinmedizinischen Dienst gezwungen werden, für den sie aufgrund ihres beruflichen Werdegangs möglicherweise nicht mehr qualifiziert sind,
  • dass es unweigerlich zu Arbeitsüberlastung der Ärztinnen und Ärzte führt, wenn sie vor und/oder nach einem Notdienst ihre normalen Sprechstunden durchführen sollen,
  • dass dadurch Patienten gefährdet werden können.

Insbesondere ist es nicht akzeptabel, dass die zwangsverpflichteten Ärztinnen und Ärzte für die Teilnahme am Notdienst aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.

Die dysfunktionale Zwangsvernetzung mit Aushebelung von Schweigepflicht und Datenschutz ist für uns nicht akzeptabel.

Digitalisierung ist für die Ärzteschaft selbstverständlich. Wir Ärztinnen und Ärzte arbeiten seit langem weitgehend digitalisiert. In unseren Praxen und ärztlichen Gesundheitseinrichtungen nutzen wir die EDV für Verwaltung, zur Optimierung unserer Behandlungsmöglichkeiten, und zur Erleichterung unserer Arbeit. Alle digitalen Entwicklungen und Angebote, die diesen Zielen dienen, und bei denen ein rationales Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht, werden von uns ohne Zwang und ohne Strafandrohung eingeführt und eingesetzt. Somit begrüßen wir eindeutig Digitalisierung im Gesundheitssystem, aber wir wehren uns gegen digitale Techniken, die keinen Nutzen bringen, unsere Arbeit erschweren, und die wirtschaftlichen Ressourcen des Gesundheitssystems schmälern.

Die gegenwärtig vorgesehene Gesetzgebung in Deutschland – vor allem in Kombination mit Entwicklungen zu einem Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) – droht die ärztliche Schweigepflicht auszuhebeln und den Datenschutz zu konterkarieren; wir lehnen diese Entwicklung und die dazugehörige Technologie ab.

Wir begrüßen eine medizinisch sinnvolle und risikoarme Nutzung moderner elektronischer Möglichkeiten zur Vernetzung im Gesundheitssystem, aber wir wehren uns vehement gegen eine aufoktroyierte, dysfunktionale, riskante und überteuerte Telematik-Infrastruktur (TI), die nur der Industrie nützt oder der Überwachung dient, aber die ärztliche Arbeit erschwert, und in ihren Langzeitfolgen noch nicht vollständig überschaut wird.

Wir setzen uns für eine deutliche Reduktion der Bürokratie in unserer Arbeit ein.

Ärzte müssen sich ihren Patienten widmen können und nicht einer ausufernden Bürokratie! Tausende ärztliche Arbeitsstunden werden vertan durch sinnlose Dokumentationen, Begründungen, Ausfüllen von Formularen, sinnfreien Anfragen von Kostenträgern und Behörden, durch rein administrativ begründete Vorgaben ohne medizinischen Nutzen, oder durch Missbrauch ärztlicher Kompetenzen für nicht-medizinische Belange. Wenn in Praxen mindestens die Arbeitszeit eines Tages pro Woche, in den Krankenhäusern bis zu 50% der Arzt-Arbeitszeit für Schreibtischtätigkeit verschwendet wird, besteht ein Missverhältnis, das dringend geändert werden muss.

Das von den Krankenkassen initiierte Regress-Unwesen muss beendet werden!

Das Ansinnen der Krankenkassen zur Regressierung von Minimalbeträgen erfordert unverhältnismäßigen Zeitaufwand der Vertragsärztinnen und -Ärzte und fördert daher die Bürokratiebelastung. Die Abschaffung von Regress-Forderungen von weniger als 300 € pro Quartal steht zwar erfreulicherweise im Referentenentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, ist aber damit noch lange nicht realisiert. Höhere Regressforderungen widersprechen häufig einer leitliniengerechten Therapie, und die Abwehr solcher – manchmal existenzbedrohender – Forderungen können zu einer Beeinträchtigung der Arztgesundheit führen.

Die Renten der Ärzteversorgung Nordrhein müssen stärker dynamisiert werden!

Gegenüber den DRV-Rentnern werden die Mitglieder der Ärzteversorgung abgehängt. Während die Renten der Deutschen Rentenversicherung in den letzten 5 Jahren um fast 19 % gestiegen sind, wurden die Rentner der Nordrheinischen Ärzteversorgung bei einigen Nullrunden nur mit insgesamt 4,8 % abgespeist – 2021 war es 1 %, im laufenden Jahr dann 3,8 %.

Wir engagieren uns dafür, dass der Service-Gedanke in der Kammer Priorität bekommt.

Die Kammer soll sich nicht nur als Kontroll- und Aufsichts-Institution der Politik verstehen, sondern in erster Linie auch für ihre Mitglieder da sein. Sie soll verstärkt die Interessen der Ärzteschaft vertreten, gerade gegenüber der Politik


Agenda der Freien Ärzteschaft in der Ärztekammer Nordrhein

Unser Ziel ist ein humanes, patientenorientiertes, professionelles, kompetenzbasiertes Gesundheitswesen mit optimalen Behandlungsmöglichkeiten und gleichen Behandlungschancen für alle Menschen. Wir setzen uns für ein interdisziplinäres, intersektorales interprofessionelles und kollegiales Medizinsystem ein.

Folgende Grundsätze sind für uns essenziell:

Die ärztliche Freiberuflichkeit ist unsere oberste Maxime.

Der wesentliche Aspekt dieser Freiberuflichkeit gemäß ärztlicher Berufsordnung besteht darin, dass ärztliches Handeln ausschließlich durch das Wohl des Patienten und durch das Wissen und die Fähigkeit des Arztes bestimmt wird. Jegliche Fremdbestimmung durch andere, nicht-ärztliche Institutionen, Organisationen oder Personen lehnen wir ab.

Wir vertreten einen uneingeschränkten Schutz der Arzt-Patienten-Beziehung.

Das bedeutet die unbedingte Vertraulichkeit aller Interaktionen zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient. Alle Aspekte dieser Beziehung dürfen der Kenntnis, den Ohren oder den Schreibtischen Dritter nur bei beidseitiger Zustimmung zugänglich gemacht werden. Das Arztgeheimnis ist in keiner Hinsicht geringer zu werten als das Beichtgeheimnis.

Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, und Patienten-Wohl

Ärztliches Handeln muss das Wohl des jeweiligen Patienten, aber auch das Wohl der Bevölkerung im Blick haben. Von daher sind Ärztinnen und Ärzte angehalten, auch volkswirtschaftliche Gesichtspunkte bei Entscheidungen zu beachten. An erster Stelle muss jedoch immer das individuelle Wohl des Patienten stehen. Medizinische Gesichtspunkte müssen jederzeit Vorrang vor der Ökonomie haben. Eine Grenze besteht allerdings dann, wenn dadurch eine wirtschaftliche oder gesundheitliche Selbstschädigung der Ärztin/des Arztes droht.

Eine gelungene Arzt-Patient-Beziehung darf keinem Zeitdruck unterliegen.

Sowohl die Organisation ärztlicher Arbeit als auch ihre Honorierung muss berücksichtigen, dass humane Medizin kein Hamsterrad verträgt und unter Zeitmangel misslingen wird.

Die ärztliche Profession muss oberste Instanz im Gesundheitswesen bleiben.

Wir wehren uns gegen eine Marginalisierung des Arztberufes und der ärztlichen Kompetenz. Assistenzberufe dürfen – auch wenn sie akademisiert sind – niemals übergeordnete Instanz gegenüber ärztlicher Profession sein. Auch Verwaltungen haben – medizinische Belange betreffend – keine Weisungsbefugnis gegenüber Ärzten, die hier eindeutige ärztliche Berufsordnung gilt uneingeschränkt.

Wir arbeiten gerne und konstruktiv mit anderen medizinischen Berufen im Team zusammen und schätzen deren Können, aber nur Ärztinnen und Ärzte haben durch ihre Ausbildung und ihre Erfahrung die Expertise, deren unterschiedliche Sichtweisen auf die Erkrankung eines Menschen zusammenzuführen und dementsprechende Entscheidungen zu treffen.

Daraus folgt notwendigerweise, dass in medizinischen Einrichtungen – seien es Praxen, MVZ‘s, Krankenhäuser oder andere Institutionen – bei medizinischen Fragen in jedem Fall die letzte Entscheidungsgewalt und damit auch die Verantwortung bei Ärztinnen und Ärzte liegt.

Vorgaben einer Krankenhausverwaltung zu Belegungs- oder Operationsquoten sowie Zielvorgaben in Arztverträgen betrachten wir als unethisch.

In Gesundheitseinrichtungen in nicht-ärztlicher Trägerschaft müssen Profit oder Shareholder-Value nachrangig sein.

Die Vorgaben und die Organisation eines solchen Betriebs haben sich an erster Stelle nach den medizinischen Notwendigkeiten so richten. Ein wirtschaftlicher Benefit einer solchen Einrichtung soll zuallererst denjenigen zugutekommen, die diesen Erfolg durch ihre Arbeit ermöglicht haben. Finanzinvestoren, denen es nur um Rendite geht, lehnen wir als Träger ab.

Rolle der Kostenträger

Gesetzliche Krankenkassen und private Krankenversicherungen, gesetzliche und private Unfallversicherungen sowie staatliche Institutionen zur Finanzierung des Gesundheitssystems dienen dazu, die aus ärztlicher Überzeugung notwendige Medizin zu bezahlen, nicht, sie zu bestimmen. Der Versuch der genannten Institutionen, sich vom Payer zum Player zu verändern, wird von uns zurückgewiesen.

Ärztliche Kompetenz bei gesundheitspolitischen Entscheidungen

Auf allen staatlichen Ebenen muss ärztliche Kompetenz in der Gesundheitspolitik mitentscheiden. Diese Kompetenz besteht nicht nur in der Wissenschaft und bei Wissenschaftlern, sondern ebenso bei denjenigen, die durch ihre ärztliche Arbeit im beruflichen Alltag Erfahrungen und Wissen erworben haben, wenn es um gesundheitliche und damit zusammenhängende administrative Prozesse geht, denn sie kennen die Auswirkungen der Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen aus eigener Erfahrung.

Pressemitteilung vom 22. Februar 2024

Freie Ärzteschaft: Tarifabschluss des Praxispersonals muss von den Kassen finanziert werden, so wie es bei den Kliniken der Fall ist!

„Um es klar zu sagen – eine Tariferhöhung um 7,4%, wie sie zum 1. März mit den medizinischen Fachangestellten (MFA) in den Arztpraxen vereinbart wurde, haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verdient“, kommentiert Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ), den jüngsten Tarifabschluss zwischen den Ärztinnen und Ärzten und den medizinischen Fachangestellten. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 16. Februar 2024

Freie Ärzteschaft zur elektronischen Patientenakte: Keine Sicherheit, kein Mehrwert – dafür Risiken für Anwender!

Seit 2021 führt die Politik eine elektronische Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte ein. Seitdem positioniert sich die Freie Ärzteschaft (FÄ) konsequent und regelmäßig dagegen und findet inzwischen immer mehr Verbündete. Denn bei der ePA würden die Daten nicht mehr in der Verantwortung von Praxen und Kliniken – und unter deren Schweigepflicht – oder in der Hand der Patienten verwaltet, sondern bei IT-Firmen in zentralen Clouds. Nicht einmal ein Prozent der Bürger habe bislang dieses zunächst freiwillige Angebot genutzt, weil auch sie offenbar keinen Benefit sahen.

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Rundbrief vom 9. Januar 2024

Freie Ärzteschaft: Behinderung statt Hilfe: Das e-Rezept stiftet Chaos in Praxen und Apotheken

Trotz einer massiven medialen Werbekampagne nach dem Motto: „Das e-Rezept macht alles neu und besser, hilft Ärzten und Apothekern bei der Arbeit und erhöht den Service für Patienten“ gibt es inmitten einer massiven Infektwelle zum Jahresanfang massive Störungen in den Arbeitsabläufen in Praxen und Apotheken durch den von Minister Lauterbach aufgezwungenen Zwangsstart des elektronischen Rezepts. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 18. Dezember 2023

Freie Ärzteschaft: Neue Digitalgesetze – Big Tech und Big Pharma auf dem Vormarsch
Neue Gesetze zerstören Schweigepflicht, Datenschutz und Vertrauen

Letzte Woche wurden im Deutschen Bundestag das Digitalgesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) beschlossen. Die Krankheitsdaten der Bürger sollen ab 2025 nicht mehr wie bisher im Vertrauensraum zwischen Ärzten und Patienten bleiben und für die gemeinsame Behandlung regelhaft zwischen Behandlern ausgetauscht werden, sondern möglichst automatisiert in der Cloud großer Firmen gespeichert und zu allen möglichen Zwecken an Dritte zur Verfügung gestellt werden. Weiterlesen

Rundbrief vom 8. Dezember 2023

Freie Ärzteschaft Nordrhein: Warum sollen Ärzte den Notdienst in Nordrhein-Westfalen selbst finanzieren?

Die Freie Ärzteschaft übt wesentliche Kritik an den Plänen der KV Nordrhein, die Organisation des ambulanten ärztlichen Notdienstes in Nordrhein grundlegend und für die Ärzte zwangsweise zu ändern. Die Änderungen wurden auf der letzten Vertreterversammlung der KV Nordrhein beschlossen.

Die Pflicht zum Bereitschaftsdienst betrifft Vertragsärzte und gemäß des Landesheilberufegesetzes NRW auch privat niedergelassene Ärzte. Beschlossen wurden die Änderungen jedoch allein von der hiesigen Kassenärztlichen Vereinigung – Privatärzte waren in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden und werden jetzt von den geplanten Änderungen überrascht. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 22. November 2023

Freie Ärzteschaft Nordrhein: Nordrheinische Ärzte positionieren sich gegen Lauterbachs Digitalisierungsstrategie

Deutlichen Gegenwind hinsichtlich der Digitalisierungspläne von Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach gab es auf Initiative der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ) am 18.11.2023 bei der Kammerversammlung der nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte (ÄKNO) mit gleich mehreren Beschlüssen.

„Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNO) fordert die Bundesärztekammer auf, die positive Zustimmung zu der Opt-Out-Regelung zur elektronischen Patientenakte (ePA) nicht weiter zu verfolgen“, lautete der mit deutlicher Mehrheit gefasste Beschluss, mit dem sich die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte klar gegen die Ausgestaltung der geplanten Digitalgesetze positionieren. Weiterlesen

MV der FÄ November 2023 Düsseldorf

Pressemitteilung vom 9. November 2023

Freie Ärzteschaft fordert: Kein Zugriff auf sensible Patientenakten für Big Tech und Kassen!

„Juristische Fallstricke der elektronischen Patientenakte – ein Update“; zu diesem Thema referierte der Bonner Medizinrechtsanwalt Dirk Wachendorf auf einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion im Vorwege der jährlichen Mitgliederversammlung der Freien Ärzteschaft (FÄ) am 4. November in Düsseldorf. Er untermauerte damit eine der Kernforderungen der FÄ, kommerziellen Unternehmen und Krankenkassen keinen Zugriff auf sensible Patientenakten zu gewähren.

„Minister Lauterbach plant mit diversen Gesetzen (Digitalgesetz und Gesundheitsdatennutzungsgesetz) einen völligen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen. Im Gegensatz zu der bisherigen Zustimmungslösung soll für die geplante elektronische Patientenakte (ePA) eine Widerspruchslösung greifen. Das heißt: Von jedem, der nicht aktiv widerspricht, werden die Krankheitsdaten zentral in der Cloud gespeichert. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 8. November 2023

Freie Ärzteschaft: Auf Lauterbachs Ignoranz gemeinsam reagieren!

Auf ihrer Jahres-Mitgliederversammlung Anfang November in Düsseldorf erarbeitete die Freie Ärzteschaft (FÄ) verschiedene konkrete Empfehlungen für Praxisärztinnen und -ärzte zum Umgang mit der gesundheitspolitischen Ignoranz auf den Mitte August vorgelegten 7-Punkte-Forderungskatalog der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und zahlreicher Verbände.

Der erneut im Amt bestätigte 1. Vorsitzende der FÄ, Wieland Dietrich, machte dabei keinen Hehl aus seiner Empörung darüber, dass sich Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach bislang noch immer nicht angemessen zu den Forderungen geäußert habe. Weiterlesen

4.11.2023 Mitgliederversammlung in Düsseldorf

Rückblick FÄ-Mitgliederversammlung 2023

Die jährliche Mitgliederversammlung hat am Samstag, den 4. November 2023 im  Hotel Mutterhaus in Düsseldorf stattgefunden.

Am Vorabend haben wir unser Treffen mit dem traditionellen, gemütlichen Beisammensein in einem benachbarten Restaurant eingeläutet.

Wir begannen den Tag mit einer öffentlichen Veranstaltung von 11-12:30 Uhr.
Der renomierte Referent Dirk Wachendorf, Medizinrechtsanwalt aus Bonn, referierte zum Thema
Juristische Fallstricke bei der elektronischen Patientenakte – Update Weiterlesen

Informative Doku über den Gesundheitsdaten-Markt vom 3.9.23

Nackt in der Gesundheitscloud – Wie unsere Körper und Biodaten zum Rohstoff und zur Ware werden

Der HANDELSBLATT-Redakteur Norbert Häring hat in einer hochinformativen Dokumentation einen detailreichen Überblick über den Gold Rush um die Gesundheitsdaten unserer gesamten Bevölkerung erstellt.

„Big Tech, Big Pharma, große Stiftungen, Regierungen und Medien erklären uns unentwegt: Daten machen unsere Gesundheitsvorsorge besser, bequemer und billiger – und uns alle gesünder.“

Hier ist der Link auf den bei YouTube eingestellten Bericht.

Pressemitteilung vom 10. Oktober 2023

FÄ zu Lauterbachs Ignorieren des 7-Punkte-Forderungskatalogs der KBV: „Diese Ignoranz wird Konsequenzen für Praxen und Patienten haben!“

 

(Essen/Hamburg,10.10.2023) Mitte August übergab die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) dem Gesundheitsministerium in Berlin einen 7-Punkte-Katalog mit Forderungen der Praxen an die Politik im Sinne einer trag- und zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in Deutschland. Zu diesem Forderungskatalog, der auch von der Freien Ärzteschaft (FÄ) inhaltlich unterstützt wurde, äußerte sich Karl Lauterbach kürzlich öffentlich dahingehend, dass er „viele Schreiben und Forderungen aus Selbstverwaltung und Politik auf den Tisch bekomme“. Eine inhaltliche Stellungnahme seinerseits zu den KBV-Forderungen steht indes weiter aus. Eine Tatsache, die laut FÄ-Vorsitzendem Wieland Dietrich drastische Folgen für Praxen und Patienten haben wird.

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Pressemitteilung vom 5. September 2023

Bürokratie-Explosion im Gesundheitswesen – täuscht der Minister beim Digitalgesetz die Öffentlichkeit?

(Essen,05.09.2023) Bundesgesundheitsminister Lauterbach teilte nach der Kabinettsklausur in der vergangenen Woche mit, dass das Kabinett das Digitalgesetz beschlossen habe. Brisant dabei: Ohne weitere Erklärungen wurde in den Erläuterungen zur Bürokratiefolgenabschätzung die benötigte Arztzeit für die Befüllung der elektronischen Patientenakte (ePA) von drei Minuten auf eine Minute massiv abgesenkt – pro Patientin/Patient und Quartal. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) äußert sich dazu mit fassungslosem Unverständnis.

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Pressemitteilung vom 15. August 2023

FÄ zum bundesweiten Protesttag am 2.10.:
„Das BMG arbeitet offensichtlich mit Falschaussagen!“

(Essen,15.08.2023) Der Aufruf von etlichen Ärzteverbänden zu Praxisschließungen am 2. Oktober unter dem Motto „Praxis in Not“ trifft auch bei der Freien Ärzteschaft (FÄ) auf Zustimmung. „Wir schauen bei dieser katastrophalen Gesundheitspolitik nicht tatenlos zu und fordern alle Kolleginnen und Kollegen auf, ihre Praxen an diesem Tag für die gesetzlich Versicherten komplett zu schließen“, appelliert FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich an die Niedergelassenen, und nennt dafür mehrere Gründe. Und kritisiert die sehr prompte mehrseitige Reaktion aus dem Gesundheitsministerium auf den bundesweit angekündigten Protesttag.

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Pressemitteilung vom 1. August 2023

Videosprechstunden: „Die GKV-Forderungen dazu bedeuten Behandlungsstandards unterhalb so genannter „Barfußmedizin!“

(Essen, 01.08.2023) Erst kürzlich machte sich der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse Dr. Jens Baas in einer Presseerklärung erneut öffentlich stark für Videosprechstunden, die seiner Ansicht nach künftig eine feste Option bei ärztlichen Behandlungen und Beratungen darstellen sollen. Eine Forderung, die bei der Freien Ärzteschaft (FÄ) nur Kopfschütteln auslöst, da sie neben der damit verbundenen deutlich schlechteren Behandlungsqualität auch der ärztlichen Berufsordnung widerspreche, die ärztliche Fernbehandlungen nur im Einzelfall zuließe.

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Pressemitteilung vom 26. Juni 2023

Freie Ärzteschaft Nordrhein:
Möglichkeiten der regelkonformen Interpretation der Gebührenordnung nutzen!

Essen/ Düsseldorf  Die bessere – und regelkonforme – Nutzung der nach wie vor bestehenden Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) war zentrales Thema auf der Jahresversammlung des Landesverbands Nordrhein der Freien Ärzteschaft (FÄ) Anfang Juni in Köln. Der GOÄ-Experte Dr. med. Bernhard Kleinken wies dabei gezielt auf die Möglichkeiten hin, über Faktorsteigerungen jenseits des 2,3-fachen Satzes und über Abdingungen adäquate Honorare zu erzielen, trotz der seit Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts unveränderten Gebührenordnung.

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Pressemitteilung vom 23. Juni 2023

Freie Ärzteschaft zum Digitalgesetz: Lauterbach präsentiert der Öffentlichkeit digitale Luftschlösser

Essen/ Hamburg  Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der vom Bundesgesundheitsministerium organisierten Health Data Conference konkretisierte Minister Karl Lauterbach kürzlich seine Pläne für ein „modernstes Digitalsystem“ Europas, das er hierzulande aufbauen möchte – und seitdem mehren sich Kritik und Zweifel an deren Umsetzbarkeit und auch am Minister selbst. Auch die Freie Ärzteschaft zeigt sich fassungslos; nicht zuletzt aufgrund der angekündigten Honorierung von 10 Euro für die Erstbefüllung der elektronischen Patientenakte (ePA) und den Plänen, die Telemedizin beliebig auszuweiten.

Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, nimmt kein Blatt vor den Mund: „Das sind digitale Luftschlösser, die uns ein Gesundheitsminister präsentiert, der offenbar im ,Wolkenkuckucksheim‘ sitzt und den Bezug zum ärztlichen Alltag und zu den Sorgen und Nöten der Patientinnen und Patienten längst verloren hat!“
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Pressemitteilung vom 23. Mai 2023

Ärztetag 2023: Scharfe Kritik an Lauterbachs Gesundheitspolitik

Essen/Hamburg, 23.05.2023 Nicht nur die Freie Ärzteschaft (FÄ) kritisiert zunehmend die Gesundheitspolitik der regierenden Ampel-Koalition. Auf dem Deutschen Ärztetag vom 16. bis 19.5. in Essen fand auch der Präsident der (BÄK), Dr. Klaus Reinhard, auf der Eröffnungsveranstaltung sehr deutliche Worte der Kritik – gerichtet an den dort anwesenden Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach.

„Dessen Antworten darauf fielen jedoch aus Sicht der Freien Ärzteschaft (FÄ) und auch vieler anderer Delegierter arg schwach aus“, so das Fazit von Dr. Silke Lüder, FÄ-Vize-Vorsitzende und Delegierte der Ärztekammer Hamburg. Zumal der Minister – selbst seit 20 Jahren maßgeblicher Gestalter der Gesundheitspolitik in punkto Fallpauschalen-Einführung, Telematik-Flop, zentrale Patientenakte und Medizinische Versorgungszentren – sich selbst über die Folgen dieser Politik echauffierte.
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Pressemitteilung vom 19. Mai 2023

Ärztetag 2023: Unterfinanzierung und Gängelung bedrohen unsere Medizin!

Essen, 19.05.2023 – Auf dem Deutschen Ärztetag 2023 wies der Verfassungsrechtler Peter Müller nachdrücklich auf die Bedeutung der ärztlichen Freiberuflichkeit und die Gemeinwohlbindung freier Berufe hin – ein Thema, das auch der Freien Ärzteschaft (FÄ) unter den Nägeln brennt. Deren Delegierte betonten im Rahmen der anschließenden Debatte die Probleme besonders im Bereich der Kassenmedizin, die für mehr als 70 Millionen Bürger von elementarer Bedeutung sei.

Besonders wichtig seien die von Müller erwähnten Aspekte fachlicher Unabhängigkeit und einer gesicherten Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patient, betonte Wieland Dietrich, 1. Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ) auf dem Ärztetag. „Darüber hinaus muss es selbstständigen Ärztinnen und Ärzte natürlich möglich sein, ärztliche Leistungen in gebotener Qualität erbringen zu können – dazu sind sie nach dem Patientenrechtegesetz auch verpflichtet.“ Aber das Vertragsarztwesen kranke inzwischen erheblich daran, eine gute Behandlungsqualität zu ermöglichen.

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Pressemitteilung vom 15. Mai 2023

Ärztetag 2023: Freiheit und Verantwortung der ärztlichen Profession verteidigen!

Essen/Hamburg – Auf dem ab 16. Mai in Essen stattfindenden Deutschen Ärztetag 2023 stehen wichtige gesundheitspolitische Themen auf der Tagesordnung, unter anderem die geplante Digitalisierung mitsamt einer elektronischen Patientenakte (ePA) sowie geplante Veränderungen im Bereich der Kliniken und Notdienste. Ein weiteres großes Thema: „Freiheit und Verantwortung der ärztlichen Profession“.

„Was genau bedeutet ‚Freiheit und Verantwortung‘ angesichts eines Gesundheitsministeriums, das sich vor allem auf die Förderung von Klinikkonzernen und die Interessen der Medizin-, Pharma- und IT-Industrie fokussiert“, fragt Allgemeinärztin Dr. Silke Lüder als Vize-Vorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ).

Die von Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach geplanten revolutionären Neuerungen und Veränderungen brächten laut Lüder eine völlige Umwälzung des deutschen Gesundheitswesens, und zwar gleich in mehreren Bereichen. Weiterlesen

aus: TAGESSPIEGEL / Kommentar vom 5.5.2023

TAGESSPIEGEL BACKGROUND

EU erlaubt kommerzielle Ausbeutung von Patientendaten

Der „Europäische Gesundheitsdatenraum“ ist ein neues EU-Gesetz, das die Nutzung medizinischer Behandlungsdaten zu Forschungszwecken vereinfachen soll. Das unterläuft die ärztliche Schweigepflicht und damit den Kern der Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patienten, sagen Silke Lüder vom Verein Freie Ärzteschaft und Jan Penfrat von Edri. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 26. April 2023

Freie Ärzteschaft: Reizthemen auf dem Ärztetag 2023: Gebührenordnung und Honorarfragen zur ambulanten Medizin

Essen/Hamburg – Aus Sicht der Freien Ärzteschaft (FÄ) gibt es auf dem diesjährigen Deutschen Ärztetag Mitte Mai in Essen vor allem zwei Themen mit besonderer Brisanz: die Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) sowie die GKV-Honorarfrage.

„Auch wenn die Bundesärztekammer nach dem Scheitern einer neuen GOÄ der Meinung ist, die ärztliche Gebührenordnung sei derzeit kein wichtiges Thema, sehen das viele Ärztinnen und Ärzte ganz anders“, erklärt Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ). „Es ist positiv, dass die Bundesärztekammer den Ärzten Handreichungen zum Ansatz höherer Steigerungsfaktoren nach der GOÄ sowie zu besonderen Honorarvereinbarungen gegeben hat – allerdings ist eine wesentlich offensivere und breitere Positionierung erforderlich“, ergänzt Dietrich.

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Pressemitteilung vom 19. April 2023

Freie Ärzteschaft: Minister Lauterbach plant den völligen Paradigmenwechsel bei der Digitalpolitik

Hamburg/ Essen – Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant neue Gesetze: Ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) soll die bislang freiwillige Entscheidung der gesetzlich Versicherten für das Anlegen einer zentralen und von der Krankenkasse verwalteten elektronischen Patientenakte (EPA) nach einer informierten Entscheidung abschaffen. Als Ersatz in der Diskussion: eine per Gesetz automatisierte angelegte Akte ohne vorherige Einwilligung ab Geburt. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) kritisiert diese Vorhaben deutlich.

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Pressemitteilung vom 6. März 2023

Freie Ärzteschaft: Persönlichste Medizindaten künftig ohne Schutz?

Hamburg/ Essen – Bundesgesundheitsminister Lauterbach kündigte dieser Tage einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Medizindaten an: Statt wie bisher unter der ärztlichen Schweigepflicht stehend, sollen künftig die Krankheitsdaten aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ab deren Geburt automatisiert und verpflichtend aus den Praxen heraus in zentralen Datensammlungen gespeichert werden. Um dann künftig dort auf Anfrage jedem, der den Anspruch erhebt, „etwas mit Medizin zu tun zu haben“ für Auswertungen in Deutschland und im von der EU-Kommission geplanten „Europäischen Gesundheitsdatenraum“ EHDS zur Verfügung zu stehen. Unabhängig davon, ob es um Pharmaforschung, Gesundheitspolitik oder Gesundheitswirtschaft geht. Ein staatliches Forschungsdatenzentrum soll über die Freigabe entscheiden. Ziel der EU-Kommission ist zugleich, dass diese Krankheitsdaten künftig auch europaweit angefordert und ausgewertet werden können, im Falle der sogenannten „Forschungsinteressen“ ohne jede Möglichkeit des betroffenen Patienten, zu widersprechen.

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Foto: Svea Keller

Der Augenarzt / Bericht vom Februar 2023

FÄ-Kongress in Berlin (III)

Von digitalen Doppelgängern, Datenkraken und Warten auf GodotÄ

Bericht vom Kongress Freier Ärzte 2022 in Berlin

Am 3. Dezember 2022 fand der 10. Kongress Freier Ärzte wie gewohnt in der katholischen Akademie Berlin statt – nach dem Erfolg des letzten Jahres auch diesmal wieder als Hybridveranstaltung.

Die Bedrohung der ärztlichen Unabhängigkeit nehme derzeit zu, sagte Wieland Dietrich, Bundesvorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ), in seiner Begrüßungsansprache. „Das ehemals beste Gesundheitssystem der Welt geht gerade den Bach herunter“. Neu sei der Masterplan von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. med. Karl Lauterbach, dass Kliniken und Gesundheitskioske auf Kosten der niedergelassenen Ärzteschaft Teile der ambulanten Medizin übernehmen sollen.

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W. Dietrich - Ärztetag Freiburg

ÄND-Interview vom 25. Februar 2023

FÄ-Chef Dietrich:

„Paradoxerweise kann die Ärzteschaft froh sein, dass diese GOÄneu nicht kommt“

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat dem Bundesgesundheitsminister eine neue GOÄ übermittelt. Doch der politische Wille, die Reform endlich anrollen zu lassen, scheint im Hause von Karl Lauterbach kaum gegeben. Vielleicht ist das im Hinblick auf Struktur und Preisgestaltung der neuen Gebührenordnung auch gar nicht so schlecht, meint der Vorsitzende der Freien Ärzteschaft, Wieland Dietrich. Der Dermatologe aus Essen sieht schwere Fehler in der neuen Gebührenordnung. Im Gespräch mit dem änd spart er auch in Richtung BÄK nicht mit Kritik.

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Pressemitteilung vom 10. Februar 2023

Ärztliche Behandlungen werden zunehmend privat in Anspruch genommen – mehr Zeit und höhere Zufriedenheit bei Ärzten und Patienten

Essen – „Immer mehr Ärzte bieten ihren Patienten Privat- und Selbstzahlersprechstunden an. Dies hat aktuell eine Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (ÄND) bestätigt“, konstatiert Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ).
Der Grund seien eindeutig die zunehmend prekären Bedingungen in der Kassenmedizin bei zahlreichen Arztgruppen.

2-Minutenmedizin auf Kasse genügt nicht mehr

„Die 2-Minutenmedizin auf Kasse genügt Ärztinnen, Ärzte und auch vielen Patienten immer weniger. Außerdem sind mehr und mehr diagnostische oder therapeutische Maßnahmen nicht mehr kostendeckend „auf Kasse“ möglich, wie zuletzt bei HNO-ärztlichen Operationen. Oder die vertragsärztlichen Regularien entsprechen nicht den tatsächlichen Behandlungsbedarfen, wie bei manchen Laboruntersuchungen, politisch festgelegten Vorsorgeintervallen oder anderen Leistungsausschlüssen“, ergänzt Dietrich. Weiterlesen

Pressemitteilung vom 4. Januar 2023

Freie Ärzteschaft:
Arzttermine werden in diesem Jahr knapper – und Behandlungen in vielen Fällen teurer

Essen – „Das Thema Wartezeiten auf Arzttermine vor allem bei Kinderärzten ist derzeit ein brisantes Thema – doch auch in vielen anderen Facharztbereichen werden in diesem Jahr die Wartezeiten in den Arztpraxen zunehmen“, prognostiziert Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ).

Fortschreitende Unterfinanzierung der ambulanten Medizin

Grund sei die Abschaffung der Neupatientenregelung zu Beginn 2023, die Gesundheitsminister Lauterbach verantworte. Dieser Wegfall führe zu deutlichen Honorarverlusten bei vielen Arztgruppen. „Die erheblichen Kostensteigerungen bei den Ärzten in den Jahren 2022 und 2023 werden ohnehin nicht annähernd gegenfinanziert, was zur Ausdünnung von Terminen und des Leistungsspektrums der Praxen führen wird“, erläutert Dietrich weiter. Die fortschreitende Unterfinanzierung von Leistungen führe bedauerlicherweise auch dazu, dass Stellen für Mitarbeiter in den Praxen zunehmend nicht neu besetzt oder gar abgebaut werden – auch dies werde unvermeidbar zu weniger Leistungen und längeren Wartezeiten führen. Weiterlesen

Newsletter vom 16. Dezember 2022

Bericht vom Kongress Freier Ärzte 2022 in Berlin, Teil 2

Von Wieland Dietrich, Vorsitzender der FÄ

Eine neue GOÄ ist unrealistisch – und sie würde kaum Honorarsteigerungen bringen

In meiner Einleitung habe ich auf die skandalöse Stagnation der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) seit 1996 hingewiesen. Inzwischen liegen die Honorare nach der GOÄ oftmals unterhalb der Honorare der in diesem Jahr um rund 30% aufgewerteten Gebührenordnung der Tierärzte. Die Bundesärztekammer vertritt weiter das Konzept einer GOÄneu, deren Umsetzung in dieser Legislaturperiode unter Karl Lauterbach allerdings weiter ganz unrealistisch erscheint. Auch die privaten Krankenversicherungen haben entgegen den Bekundungen der BÄK naturgemäß kein Interesse an jedweden Honorarsteigerungen der Ärzte. Wie unter dieser Prämisse tatsächlich eine überfällige Honorarsteigerung durch die GOÄneu erzielt werden soll, ist nicht erkennbar!

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Newsletter vom 14. Dezember 2022

Bericht vom Kongress Freier Ärzte 2022 in Berlin, Teil 1

Seit 2013 findet der Jahreskongress der Freien Ärzteschaft mittlerweile schon in Berlin im großen Saal der Katholischen Akademie, Hotel Aquino statt. Auch in diesem Jahr wieder unter der hervorragenden Moderation von Jan Scholz (änd) ein Highlight der kritischen Berufspolitik mit Referenten, die in vielerlei Hinsicht die Fehler der Gesundheits- und Digitalpolitik beleuchteten.

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Pressemitteilung vom 7. Dezember 2022

Freie Ärzteschaft:
Lauterbachs „Revolution“
ist in vielerlei Hinsicht ohne Substanz

Hamburg/Essen – Seit Jahren ist klar: Das 2002 eingeführte Fallpauschalen-System für die Kliniken hat die Medizin verschlechtert. Nun holt Minister Lauterbach zur vermeintlich großen Reform aus, mit der alles besser werden soll.

„Wir fragen uns allerdings“, so Wieland Dietrich, Hautarzt und Vorsitzender der Freien Ärzteschaft heute in Essen, „wieso der Minister auf einem Augen blind ist, denn: Wieso vergisst er die ambulante Medizin in den Arztpraxen? Und auch sein Gesetzentwurf zur Klinikfinanzierung wirft mehr Fragen auf, als dass er Antworten gibt!“

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ÄND-Bericht vom 4. Dezember 2022

FÄ-Kongress in Berlin (II)

„Die Ärzteschaft muss beim Thema GOÄ gemeinsam reagieren“

Kommt die neue GOÄ noch in dieser Legislaturperiode? Die auf dem „Kongress Freier Ärzte“ am Samstag in Berlin diskutierenden Haus- und Fachärzte waren sich weitestgehend sicher: Da kann sich keine Praxis echte Hoffnungen machen – darüber hinaus steckten insbesondere im Paragraphenteil des neuen Werks auch unzählige Fallen. Wichtiger sei es da eher, über gemeinsame Punktwertanhebungen rasch die derzeit dramatische Inflationsentwicklung abzufedern.

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ÄND-Bericht vom 4. Dezember 2022


Debatte zur Digitalisierung auf FÄ-Kongress (I)

„Will man dafür die Schweigepflicht aufs Spiel setzen?“

Gesundheitsdaten für die Forschung, für die elektronische Patientenakte oder für mobile Gesundheitsanwendungen – im politischen Raum werden die Rufe nach einer umfassenderen Digitalisierung des Gesundheitswesens immer lauter. Die Kehrseite der Medaille wird dabei völlig verdrängt, warnten die Redner auf dem „Kongress Freier Ärzte“ am Samstag in Berlin: Zentral gespeicherte Daten würden sich nie vollständig vor unbefugten Zugriffen schützen lassen.

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Pressemitteilung vom 9. November 2022

Freie Ärzteschaft zur geplanten Elektronischen Patientenakte (ePA):
„Ist die ärztliche Schweigepflicht für den Gesundheitsminister nur noch ein störendes Auslaufmodell?“

Hamburg/Essen – Diese Woche wurde in Berlin ein völliger Paradigmenwechsel in Bezug auf die zentrale Speicherung und Nutzung der sensiblen Krankheitsdaten nahezu der gesamten Bevölkerung beschlossen. Das Bundesgesundheitsministerium erteilt der Gematik den Auftrag, ein ePA-Konzept zu entwickeln, welches im scharfen Kontrast zur bisherigen Planung steht. War bisher geplant, die patientengeführte ePA auf freiwilliger Basis für die Bürger bereitzustellen, soll nun die Freiwilligkeit abgeschafft werden zugunsten einer völlig automatisierten Speicherung aller Arztbriefe. Die Patientendaten sollen zudem automatisch allen möglichen Medizinbereichsteilnehmern und auch einem Forschungsdatenzentrum zugänglich sein. Man soll sich nur noch durch eine dezidierte Ablehnung davor schützen können.

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Pressemitteilung vom 21. Oktober 2022

Statt Schwächung der ambulanten Arztpraxen durch Lauterbachs Spargesetz: 300 Mio Euro – „Sofortgewinn“ für Krankenkassen durch Verzicht auf den Austausch von Praxis-Routern

Experten beweisen: ein Verzicht auf den Hardware-Tausch ist möglich

Essen/Hamburg (ots) – Gegen den Widerstand von Ärzteschaft und parlamentarischer Opposition hat Minister Lauterbach jetzt sein Spargesetz verabschieden lassen. In der Folge wird es deutliche Leistungseinschränkungen im Bereich der ambulanten Medizin geben. Statt die Arztpraxen in ihrer wirtschaftlichen Grundlage maximal zu schwächen hätte Lauterbach 400 Millionen Euro sinnvoll an anderer Stelle generieren können: „Lauterbach muss nun endlich den geplanten Austausch der Konnektoren in Arzt- und Psychotherapiepraxen, Apotheken und Kliniken stoppen!“, fordert Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ) und niedergelassene Allgemeinärztin in Hamburg. Nachdem unabhängige Computerexperten kürzlich zweifelsfrei bewiesen haben, dass auch ein Aktualisieren der Software möglich wäre, sei das Festhalten an den Austauschplänen sinnlose Geldvernichtung. „Die 300 bis 400 Millionen Euro, die das Austauschen der Geräte laut Schätzungen die Krankenkassen kosten wird, sollten für gute Medizin und eine bessere Versorgung von Patienten in den Arztpraxen ausgegeben werden – und nicht für zusätzlichen Elektroschrott!“ Weiterlesen

Pressemitteilung vom 16. Juni 2022

Freie Ärzteschaft: Künftig zur „Behandlung“ in die Apotheke oder doch lieber zum Arzt?

Asthma, Bluthochdruck, Krebs oder Nierentransplantation – nach Meinung der Gesundheitspolitik können Patienten dafür künftig zur Beratung in die Apotheke gehen. Apotheker bzw. deren Angestellte „bearbeiten“ die Blutdruckeinstellung oder den Medikamentenplan, an dem auch Änderungen vorgenommen werden können. Das sieht eine Gesetzesänderung im Paragrafen 129 des fünften Sozialgesetzbuches vor, die noch aus der Spahn-Ära stammt. Demnach wird Tätigkeit von Hausärzten, Pulmologen, Kardiologen, Nephrologen, Onkologen und weiteren Fachärzten in die Apotheken verlagert. „Diese Substitution ist ein Paradigmenwechsel, dessen Sinnhaftigkeit man hinterfragen muss“, sagte Wieland Dietrich, Dermatologe aus Essen und Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ) am Donnerstag. „Denn die Kompetenz für diese neuen Beratungsleistungen fehlt eindeutig.“

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Pressemitteilung vom 8. April 2022

Freie Ärzteschaft fordert Kurswechsel bei MVZ-Politik

Medizinische Versorgungszentren (MVZs) in Investorenhand rechnen laut einer neuen IGES-Studie systematisch höhere Honorare ab. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) kritisiert diese negative Entwicklung scharf. „Seit 2007 haben wir auf diese Fehlentwicklung hingewiesen, leider hat sie sich bis heute fast völlig unter dem Radar der Öffentlichkeit befunden. Nun aber zeigt sich ganz deutlich, was die Folge der Gesetzesänderungen der vergangenen 20 Jahre ist: Versichertenbeiträge, egal ob gesetzlich oder privat, fließen milliardenschwer in die Taschen von internationalen Anlegern“, sagt Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft, am Freitag in Hamburg. „Dabei hat Private Equity Kapital aus unserer Sicht nur eine Aufgabe: Medizinstrukturen zu kaufen und nach durchschnittlich vier bis fünf Jahren mit Gewinn weiter zu verkaufen.“

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Pressemitteilung vom 4. April 2022

Corona-Bonus für MFA dringend erforderlich – auch im Hinblick auf die zunehmende Ambulantisierung von Leistungen

Zum Entwurf des Pflegebonusgesetzes, den die Bundesregierung kürzlich verabschiedet hat, erklärt Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ), am Montag in Essen: „Die Medizinischen Fachangestellten (MFA) sollen bei staatlichen Corona-Bonuszahlen leer ausgehen – trotz zahlreicher Proteste der MFA und trotz massiver Kritik von Ärzteverbänden. Es ist kurzsichtig, dass die Regierung nicht einlenkt und Bonuszahlungen lediglich für Pflegekräfte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen plant. Mehr als neun von zehn Corona-Patienten werden bis heute in den Arztpraxen und MVZ behandelt. Unsere Medizinischen Fachangestellten leisten dazu einen unschätzbaren Beitrag, der eine politische Würdigung mehr als verdient hat.“

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HAZ-Zeitungsbericht vom 16. März 2022

„Den Menschen zeigen, dass sie nicht vergessen sind“

Aus Wülfel in die Ukraine: Der Arzt Christian Scholber versorgt Kriegsflüchtlinge

Man spürt, wie ihn das zermürbt. Wie er damit hadert, dass der Krieg ihm die Hände bindet. „Das Problem ist, dass wir nicht dorthin kommen, wo wir am dringendsten gebraucht werden“, sagt Christian Scholber, „aber diese Gebiete werden bombardiert, und wir sind nun mal keine Militäreinheit.“

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